Es gibt etliche Aktive, die zwar mit viel Enthusiasmus und großem Zeitaufwand ihrer Sportart nachgehen. Häufiger als nicht bleibt dabei allerdings alternatives Training völlig auf der Strecke. Ein Radrennfahrer denkt in der Saison nur selten daran, Kräftigungs- oder Stabilisationsübungen für den Oberkörper durchzuführen. Ein Läufer könnte viel öfter seine Ausdauer beim Schwimmen, Radfahren oder Bergwandern verbessern. Und ein Ballsportler könnte durch Querfeldein-Läufe vielen typischen Verletzungen vorbeugen. Untypische Belastungs- und Bewegungsformen sind aber nicht nur Verletzungsprophylaxe oder motivationsfördernd. Sondern vor allem sind sie aus trainingswissenschaftlicher Sicht absolut begründet, weil damit einseitigen Belastungen und einer Stagnatation des Leistungslevels vorgebeugt werden kann.
„Das Eintreten von Leistungsbarrieren verlangt geradezu nach Variation“, schreiben etwa Grosser und Stariska. Wie kann diese Variation aussehen? Nun, zum einen kann im Bereich der Trainingsmethoden (Intensität, Pausendauer, Inhalte) Variation herbeigeführt werden. Zum anderen empfehlen wir aber auch stets ein so genanntes Alternativ- bzw. Cross-Training. Das bezeichnet eine Bewegungsform oder Sportart, die im ersten Moment wenig mit unserer (Haupt-)Sportart zu tun hat, aber uns dennoch voranbringt.
Das albkannte Credo „Läufer müssen laufen“ ist zwar nicht falsch – lässt sich aber durchaus modifizieren. Und zwar mit Dehnung und Kräftigung, mit anderen anderen Laufformen wie Parcours oder Crosslauf, oder mit gänzlich anderen Ausdauersportarten wie Schwimmen oder Radfahren. Wichtig ist, dass das Alternativtraining nicht „on top“auf den normalen Trainingsumfang durchgeführt wird, sondern einen Teil des Trainingsprogramms ist. Gut und gern dürfen allwöchentlich 10 % des Trainings in Altertanivtrainining investiert werden. Und zwar wohlgemerkt, ohne ein schlechtes Gewissen haben zu müssen. Im Gegenteil: Probieren Sie es aus, seien Sie offen für Neues – es lohnt sich.