Viele Tiere sind schneller als der Mensch, viele sind stärker, etliche haben ausgeprägtere Sinnesorgane. Doch in einem Punkt liegt der Mensch ganz weit vorn: In der Fähigkeit zur Wärmeregulation! Jeder Mensch verfügt über Millionen von Schweißdrüsen. Diese bieten in Kombination mit wenig Haarbewuchs („Fell“) eine exzellente Voraussetzung zur Kühlung: Schweiß wird produziert und verdunstet über die Haut an der Umgebungsluft. So gelingt es, dem bei körperlicher Aktivität unweigerlich entstehenden Anstieg der Körpertemperatur entgegenzuwirken. Für viele Tiere ist nämlich die Körpertemperatur der limitierende Faktor bei längerer Anstrengung: Antilopen etwa laufen zwar kurzfristig sehr schnell. Die Hitzeentwicklung zwingt sie jedoch früher oder später dazu, anzuhalten, um sich über das Atmen (=Hecheln) abzukühlen. Bei langen Belastungen haben wir Menschen also einen immensen Vorteil: An den zur Energiebereitstellung benötigten Sauerstoff gelangen wir über das Atmen. Und Hecheln müssen wir nicht, weil die Schweißproduktion dem Temperaturanstieg entgegenwirkt.
Die Regulierung der Körpertemperatur ist von solch enormer Bedeutung, da Menschen nur bei einer Temperatur bis 42 oder 43 Grad Celsius überleben können. Bei mehr Hitze beginnen Eiweiße in den roten Blutkörperchen zu denaturieren, irreparable Schäden sind die Folge. Im Übrigen verfügt der menschliche Organismus auch bei Kälte über Mechanismen, um für eine möglichst konstante Temperatur im Körperkern zu sorgen: Die Extremitäten werden weniger durchblutet, zudem sorgen bisweilen Schüttelfrost und Zittern der Backenzähne für eine Wärmeentwicklung.
Mit der Bedeutung der Schweißproduktion im Hinterkopf, wird ganz offensichtlich, warum beim Sporttreiben viel getrunken werden muss. Im Übrigen ist die Thermoregulation des Körpers ganz eindeutig die effizienteste Variante des Kühlens: Sich einen Eimer Wasser über den Kopf zu schütten ist zwar überaus angenehm, im Sinne der Wärmeregulation aber weniger effizient als das Schwitzen. Beachtlich ist beim intensivem Sporttreiben zudem das Folgende: Den größten Teil der Energie wendet unser Organismus tatsächlich für die Kühlung des Körpers auf. Das gilt bei Hitze natürlich umso mehr.