Sie haben den letzten Wettkampf des Sommers hinter sich gebracht. Und nun? Unter Sportlern ist es üblich, nach Ende der Wettkampfperiode nicht direkt mit dem Training für die darauf folgende Saison zu beginnen. Sondern vielmehr eine so genannte Übergangsperiode einzuschieben. Sie bildet in der Trainingslehre neben der Wettkampf- und Vorbereitungsperiode die dritte wichtige Phase im Jahreszyklus. Und ihre Existenz hat eine absolute Berechtigung – ja, sogar Notwendigkeit –, wie Wolfgang Friedrich in seinem Buch „Optimales Sportwissen“ verdeutlicht: „Die Übergangsperiode dient der pyschischen und physischen Regeneration. Es wird bewusst und gezielt eine negative Anpassung herbeigeführt, um dadurch optimale Voraussetzungen für einen abermaligen Formaufbau in der darauf folgenden Vorbereitungsphase zu schaffen.“
Wie sollte diese Phase konkret gestaltet werden? Nun, am wichtigsten ist, dass Sie in der Übergangsperiode mal gänzlich auf Regeln verzichten. Ist ihr Sporttreiben während der Vorbereitungs- und Wettkampfperiode mehr oder minder geplant, strukturiert und verbindlich, so sollten Sie sich in der Übergangsperiode von solchen Richtlinien mal gänzlich befreien. Vielmehr steht die bedingungslose Freude an dem, was Sie tun, im Fokus. Und natürlich die Entspannung. Wenn Sie diese beiden Ziele am besten durch irgendeine leichte Form der Bewegung erreichen, nur zu! Grundsätzlich besteht, wenn man so will, in der Übergangsphase folglich die einzige Regel darin, dass es keine Regel gibt. Faulenzen Sie also mal, tun Sie das, wozu Sie sonst nicht kommen, gehen Sie Wandern oder schnuppern Sie in neue Sportarten hinein.
Optimalerweise führen Sie die Analyse Ihrer Wettkämpfe nicht in der Übergangsperiode durch: Wollen Sie Ihre Saison Revue passieren lassen, so eignet sich dazu am besten die Endphase der Wettkampfperiode oder der Start der abermaligen Vorbereitung. Der Grund? Wie in dem eingangs zitierten Tipp von Friedrich zu lesen war, sollen Sie nach Ihrer Wettkampfphase nicht nur physisch enstspannen, sondern auch psychisch.
Dass Sie sich frei von Regeln und Richtilinien machen sollten, gilt auch im Hinblick auf den Zeitraumm, den die Übergangsphase einnehmen sollte: Manche Sportler setzen sich drei oder vier Wochen, manche mehr. Um auf die Eingangszitate von Friedrich zurückzukommen: Nehmen Sie sich einfach so viel Zeit, wie Sie persönlich benötigen, um mit neuer Energie und neuem Elan die darauf folgende Vorbereitungsperiode in Angriff nehmen zu können.