WISSENSWERT | Trinken (SportPOST – Nr. 4)

hp-trinkflasche_ps„Wenn man Durst verspürt, dann ist es bereits zu spät“; „Am besten trinkt man Saftschorlen“; „Die optimale Getränke-Temperatur ist Körpertemperatur“; und „Zu viel trinken kann man nicht!“: Es gibt viele Tipps zum Trinken bei sportlicher Belastung. In dieser Ausgabe der SportPOST wollen wir den wissenschaftlichen Hintergrund dieser zum Großteil durchaus berechtigten Empfehlungen beleuchten.
Grundsätzlich verwundert es zunächst einmal nicht, dass Trinken von solch enormer Bedeutung ist. Schließlich besteht der menschliche Körper zu über 70 % aus Wasser. Beim Sporttreiben wiederum verlieren wir über den Schweiß bis zu zwei Liter Flüssigkeit pro Stunde. Das Tückische ist, dass Lauf- oder Fahrtwind diesen Flüssigkeitsverlust bisweilen völlig kaschieren. Tückisch insofern, als bereits ab einem Flüssigkeitsverlust von 2 % Leistungseinbußen zu erwarten sind und spätestens ab 5 % Beschwerden.

 

Entsprechend sinnvoll ist es, den Flüssigkeitshaushalt bereits vor einer sportlichen Einheit aufzufüllen. Angst davor, zu viel zu trinken, müssen Sie grundsätzlich nicht haben. Denn obschon eine so genannte Wasservergiftung existiert, liegt diese bei gesundem Körpergefühl und Menschenverstand in unerreichbarer Ferne. Dank des bewussten „Vortrinkens“ vor Ihrer Einheit sowie durch regelmäßige Schlücke während der sportlichen Belastung tragen Sie Sorge dafür, dass eines nicht passiert: dass Sie Durst verspüren! Das ist insofern relevant, als das Durst-Gefühl immer ein Zeichen dafür ist, bereits reichlich Flüssigkeit verloren zu haben.
Mit ihrem Getränk sollten Sie nicht nur Flüssigkeit zuführen, sondern auch Mineralstoffe (Natrium, Magnesium, Kalium,…) und, wenn Sie mögen, Energie in Form von Zucker. Die Bandbreite der Spezialgetränke in diesem Zusammenhang ist schier endlos. Wenngleich solche Spezialdrinks für Wettkämpfe durchaus empfehlenswert sind, sollten Sie eines vor Augen haben: Manchmal ist es nur/überwiegend Wasser, das Ihnen fehlt. Optimal für Sportler ist neben all den Spezialgetränken zweifellos auch die vielfach zitierte Fruchsaftschorle: Wichtig ist allerdings, nicht zu viel Saft zu verwenden und auf ein Wasser mit vielen Mineralstoffen und wenig Kohlensäure zurückzugreifen.
So schwer es auch fällt: Förderlicher als ein eiskaltes Getränk ist bei Hitze grundsätzlich ein lauwarmes: Schließlich kann Kaltes einerseits auf den Magen schlagen. Andererseits sendet ein kaltes Getränk das falsche Signal, indem es suggeriert, dass dem Körper viel Kälte zugeführt wird. Ziel des Trinkens ist allerdings weniger die Kühlung (es benötigt einen ganzen Liter kaltes Wasser, um die Körpertemperatur um ein halbes Grad zu senken), sondern vielmehr der Ausgleich des Wasserhaushalt. Für die Temperaturregulation wiederum ist das Schwitzen zuständig.

Trotz all dieser erfolgsorientierten Empfehlungen wollen wir Ihnen an heißen Sommertagen aber natürlich eines von Herzen gönnen: Die eiskalte Dose Cola am Ende des erfolgreichen Trainingstages…