Angelika Hesse hat beim Göttinger Volkstriathlon das Ziel erreicht. Und damit auch ihr persönliches Ziel. „Ankommen war für mich alles“, sagt die 66-Jährige nach ihrer erfolgreichen Premiere beim Schnupper-Triathlon (170 Meter Schwimmen, 10 Kilometer Radfahren, 2 Kilometer Laufen). Die älteste Teilnehmerin des Triathlontages musste auf ihrem Weg allerdings einige Tücken meistern: „Ich hatte Schwierigkeiten, mit den nassen Füßen in die Schuhe zu schlüpfen. Und beim Schwimmen habe ich den Fuß eines Mannes ins Gesicht bekommen“, berichtet Hesse, um direkt mit einem Grinsen hinterher zu schieben: „Ihn habe ich aber dafür am Ende überholt.“
Solch einen Wettkampf habe Hesse „vorher noch nie mitgemacht“, war schlussendlich aber vollends begeistert. „Erst vier Wochen vorher habe ich beschlossen, mit dabei zu sein. Zwei Wochen vorher habe ich mich angemeldet“, lässt die Mittsechzigerin ihre Spontanität sprechen. Seit 2017 ist Hesse mit personal sports aktiv, und seitdem vor allem vom „Outdoor-Sport“ angetan. Und zudem von ps-Trainer Guido Jonscher. „Er motiviert mich wirklich sehr“, verdeutlicht Hesse. Die Weichenstellung, am Volkstriathlon teilzunehmen, erfolgte durch einen Moment der gemeinsamen Erkenntnis, der sämtliche Zweifel beseitigte: „Irgendwann planten wir, mal gemeinsam zu laufen – und Guido stellte fest: Du kannst doch laufen.“ So waren letztendlich auch die zwei Kilometer beim Schnuppertriathlon Ende August kein Problem. Hesse absolvierte die Distanz sogar, ohne zwischendrin gehen zu müssen.
Das verdient insofern Respekt, als die Debütantin bis dato Sportevents nur aus Zuschauer-Perspektive miterlebt hatte. Ihr Freundeskreis ist überaus sportlich, nimmt an Marathons teil. Und inzwischen ist Hesse nun eben selbst läuferisch und radfahrend aktiv. Bei der Frage, ob ihre Premiere beim Göttinger Schnuppertriathlon zugleich der Auftakt zu weiteren sportlichen Events sei, muss Hesse nicht lange überlegen: „Auf jeden Fall. Nächstes Jahr bin ich bestimmt wieder mit dabei“, sagt sie. Womöglich dann sogar über die Hauptdistanz. Denn trotz gewisser Anzeichen von Nervosität vor ihrem Startschuss konnte Hesse rückblickend ein überaus erfreuliches Fazit ziehen: „Am Ende, im Ziel, hätte ich sogar noch mehr geschafft.“