Mit seiner Zielzeit von 31:25 Minuten beim SBZW-Flachzeitfahren hat Holger Faupel ein Ausrufezeichen gesetzt. Der Zeitfahrspezialist landete sieben Sekunden vor Vorjahressieger Marcus Baranski und führt dank des Tagessiegs das Gesamtklassement des Refratechnik-Zeitfahrcups an. Im Kurzinterview blickt der Fahrer des Tuspo Weende auf seine Leistung vom Wochenende zurück – und zeigt auf, mit welcher Zielsetzung er ins Rennen gegangen ist.
Glückwunsch zum Sieg, Holger. Worauf führst du dein erfolgreiches Abschneiden zurück?
Große Geheimnisse gibt es eigentlich nicht. Wie Frieder bei der Siegerehrung bereits sagte, bin ich aktuell mitten im Formaufbau für die Amateur-Weltmeisterschaften Anfang September in Aalborg, Dänemark. Die Trainingseinheiten in den letzten Wochen waren ziemlich hart…
Mit welchem Ziel bist du in den Wettkampf gegangen und inwieweit ist es dir gelungen, dein Vorhaben umzusetzen?
Durch den Sieg letzte Woche in Salzmünde beflügelt, hatte ich in erster Linie vor, die Zeit von Marcus Baranski aus dem letzten Jahr zu unterbieten. Ihn zu schlagen, das hatte ich nicht erwartet. So habe ich mir ausgerechnet, wieviel Watt ich treten muss, um die Zeit von 31:52 zu unterbieten. Diese geplante Leistung habe ich dann konsequent umgesetzt und sogar ein klein wenig überboten, was dann meine tolle Zeit erklärt. Dabei spielte es keine Rolle, ob gegen den Wind oder mit dem Wind gefahren wurde. (* s.u.)
Hast du unterwegs Schwierigkeiten erlebt?
Meine Zeit hätte auch unter 31:20 sein können, wenn in den Kreisverkehren kein PKW-Verkehr gewesen wäre. Aber so ist es halt – und alles ist gut…
* ein Hinweis sei an dieser Stelle zum Thema „Zielsetzung“ erlaubt, weil die Aussage von Holger diesen kleinen Exkurs geradezu erzwingt: Obwohl er natürlich die Siegerzeit aus 2014 zum Maßstab genommen hat, setzte er sich schlussendlich ein Ziel, das ihn selbst betraf und dessen Erfüllung oder Nichterfüllung in seiner eigenen Hand lag – ein so genanntes Leistungsziel. Und so ist es genau richtig!
Denn viel zu viele Sportler sind bereits (in eigenen Augen) „gescheitert“, weil sie sich ein Ziel setzten, dass das Gewinnen oder eine besimmte Platzierung vorsah – und dann enttäuscht sein mussten, weil sie es trotz persönlicher Bestleistung nicht erreichen konnten. Ergebnisziele sind also stets kritisch zu betrachten. Wie Ziele optimalerweise aussehen sollten, was Leistungs und Handlungsziele sind, das wird auf Seite 8/9 in unserem personal-sports-Magazin Nummer 2 deutlich. Nicht ohne Grund trägt der dortige Artikel den Namen „persönliche Zielsetzung“…